EIP-Projekt: Weinbau

Untermaßnahme 16.2 Unterstützung von Pilotprojekten und der Entwicklung neuer Produkte, Praktiken, Prozesse und Technologien für EIP-Projekte

Projektlaufzeit: 12.12.2023–13.12.2024.

Zweck und Ziele

Viele Winzer hinken bei der Entwicklung neuer Weinbausysteme hinterher, die zur Anpassung an den Klimawandel und an die Anforderungen der Umweltpolitik der EU erforderlich sind, sei es, um Fördermittel zu erhalten oder um eine wettbewerbsfähigere Vermarktung zu erreichen. Ziel des Projekts ist es, die Machbarkeit eines alternativen, digitalisierungsgestützten Konzepts der Traubenproduktion durch eine praktische Demonstration der alternativen Traubenproduktion in Weinbergen an mehreren Standorten in ganz Slowenien zu demonstrieren, mit dem Ziel, die ökologische und ökonomische Effizienz der Produktion zu steigern. Wir möchten ein neues Konzept der Brachebewirtschaftung (unter Verwendung verschiedener mechanischer Alternativtechniken) zwischen den Rebzeilen und dem Streifen unter den Rebstöcken demonstrieren, das den Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden, geringere Maschinenstunden und Kraftstoffverbrauch, eine Steigerung der Artenvielfalt, eine bessere Kohlenstoffbindung, eine geringere Erosion und eine Verbesserung der Bodeneigenschaften ermöglichen kann. Wir werden ein Monitoring durch kostengünstige Smart-Sensor-Messstationen (IoT-Technologien) implementieren, mit dem wir verschiedene Faktoren, die das Wachstum und den Erfolg der Weinreben auf einzelnen Farmen beeinflussen, genauer beurteilen können. Wir möchten den Unterschied hinsichtlich der wirtschaftlichen (Kosten/Nutzen) und ökologischen Indikatoren (Lebenszyklus) zwischen dem klassischen und dem alternativen 0,0-Reststoff-Produktionskonzept aufzeigen. Wir wollen nachweisen, dass wir mit moderner Spritztechnik und einem neuen Schutzkonzept den PSM-Verbrauch um mindestens 50 % und die PSM-Rückstandskonzentration im Wein um mindestens 70 % senken können. Durch moderne IoT-Technologien ermöglichen wir die Fernerkennung des Verbrauchs an Sprühgülledosierung, die Einsparung von Sprühgülle auf Grundlage der tatsächlich behandelten Blattmassendichte und die Reduzierung des Pestizidverbrauchs. IoT-Technologien ermöglichen den Austausch von Parametern/Daten über schnelle mobile Internet-Router. Über Internetinhalte (Informationen in Form von Kennwerten/Daten) kann der landwirtschaftliche Betrieb unmittelbar darauf zugreifen.


Ergebnisse

Das Projekt wird verschiedene Arten von Ergebnissen liefern. Erstens werden wir die Entwicklung eines neuen Konzepts der kontrollierten Brachepflege zwischen den Rebzeilen und unter den Rebstöcken ermöglichen, das sowohl für die integrierte als auch für die biologische Produktion geeignet ist. Winzer können das neue Konzept in der Natur erleben und erhalten zudem Daten zu ökologischen und ökonomischen Kennzahlen. Über mehrere Jahre hinweg können sie die Entwicklung der Pflanzengesellschaften in Demonstrationsweinbergen beobachten und kontinuierlich kontrollieren, welche maschinellen Hilfsmittel sich für die minimalinvasive Bodenbearbeitung im Weinberg eignen. Die endgültigen Ergebnisse stehen selbstverständlich auch den politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung, die über die Angemessenheit der Förderung verschiedener neuer Produktionsmethoden entscheiden. Ein weiteres Ergebnis wird die Einführung einer 0,0-Rückstandsproduktion sein, die dem Wunsch vieler Winzer entspricht, da es bei der Vermarktung von Wein zunehmend zu Problemen mit PSM-Rückständen kommt. Die Ansprüche der Einzelhandelsketten und Kunden sinken rapide. Einige verlangen Wein mit Rückstandswerten von weniger als 0,001 mg/kg. Wir zeigen Winzern, wie sie den Einsatz von Pestiziden und auch die Pestizidrückstände im Wein deutlich reduzieren können, ohne die Erntemenge negativ zu beeinflussen. Winzer lernen verschiedene Verfahren zur automatisierten Ausbringung von Spritzgülle auf Basis der tatsächlichen Blattmassedichte kennen und bedienen moderne autonome Prototyp-Sprühgeräte im Weinberg, die unterschiedliche Betriebsarten der Gülleausbringung ermöglichen, nämlich eine konventionelle, eine automatisierte und eine vollautonome Betriebsart. Ein wichtiges Ergebnis wird auch die Verbesserung der Sensoranwendungstechnologie sein. Interessierten Unternehmen in der Republik Slowenien werden die Partner fortschrittliche Messsensorausrüstung vorstellen, die an bereits im Einsatz befindlichen Sprühgeräten installiert werden kann, um deren Leistung zu verbessern und die Dosierung von PSM-Präparaten entsprechend den Eigenschaften der grünen Wand des Weinbergs und möglicherweise auch dem Ausmaß des Auftretens von Krankheiten und Schädlingen zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um einen für die inländische und möglicherweise auch ausländische Industrie bestimmten Prototypen, der auf großen Flächen dauerhafter Weinanbaugebiete eine massive Reduzierung des Pestizidverbrauchs auf Kosten einer angepassten Dosierung ermöglichen kann. Durch intelligente Sensormesssysteme (IoT-Technologien) ermöglichen wir Winzern die Fernüberwachung der Parameter von Arbeitsvorgängen im Weinberg über einen Web-Editor und ermöglichen so den Winzern die vollständige Kontrolle über den Ablauf der Arbeitsvorgänge im Weinberg. Aus ökologischer Sicht wird der Beitrag auch darin bestehen, die Erosion in Weinbergen zu kontrollieren, Prozesse zu stoppen, die zur Verringerung der Bodenfruchtbarkeit führen, und die Chancen zu verbessern, das Auftreten schwerer Dürren zu verhindern. Da eine großflächige Einführung von Bewässerungssystemen in Weinbergen nicht zu erwarten ist, ist eine Änderung der Bodenpflegesysteme erforderlich, um möglichst viel Wasser im Boden zu behalten. Wir werden den Wasserverbrauch bei der Traubenproduktion rationalisieren.


Projektpartner

  • KGZS – MB Institut
  • UM FKBV
  • UL FS
  • ESSIG
  • JPZ Janez Zorko
  • KMG Radgonske gorice
  • KMG Toplišek
  • KMG Cold
  • KMG Greif

 

Verbindungen